143  Versickerungsfähige Bauweisen mit Betonpflastersystemen DIPL.-ING. DIETMAR ULONSKA, BONN  32  Nicht jeder Untergrund eignet sich für eine Versickerung. Dichtgelagerte leh- mige Böden z. B., können das Was- ser nicht schnell genug in den Unter- grund ableiten. Es besteht die Gefahr eines Rückstaus. Auf derartigen Böden können versickerungsfähige Pflasterbauweisen nur bei Anordnung einer Planumsentwässerung realisiert werden. Es entfällt dann zwar der Vorteil der Grundwasserneubildung, aber zur Reduzierung von Abflussspit- zen bei Starkregenereignissen sind derartige Sonderbauweisen dennoch gut geeignet, haben somit immer noch einen wichtigen ökologischen Positiveffekt.  Merksatz: Zum Schutz von Boden und Grund- wasser darf die Versickerung nur vor- genommen werden •außerhalb von Wasserschutzgebie- ten, •bis zu einer Verkehrsbelastung nach Bauklasse V gemäß den RStO, •bei einem Grundwasserabstand von mindestens 2 m und •bei einem Verzicht auf den Einsatz von Taumitteln im Winterdienst.  Tabelle: Einsatzbereiche für versickerungsfä- hige Pflasterdecken mit Angabe von geeigneten Pflastersystemen (Quelle: Borgwardt)  Art der Verkehrsfläche Art der Nutzung Geeignete Pflastersysteme  Fahrbahnen nach RStO Wohn- und Anliegerverkehr  -mit Sickeröffnungen und Ver- (Bauklasse V) bundwirkung  Wohn- und Anliegerverkehr  -mit Sickeröffnungen (Bauklasse VI) -mit aufgeweiteten Fugen  Parkflächen nach RStO Geringer Bus- und Lkw-Verkehr -mit Sickeröffnungen und Verbund- wirkung  Pkw-Verkehr -mit aufgeweiteten Fugen (Stellflächen)  Industrielle und gewerbliche Umschlagsflächen industrieller -mit Sickeröffnungen und Verbund- Verkehrsflächen und gewerblicher Nutzer wirkung   Plätze mit schwerem Ladeverkehr  Abstellplätze (z. B. für Container) -mit Sickeröffnungen -mit aufgeweiteten Fugen  Besondere Verkehrsflächen Gleis- und Schienenbereiche -mit Sickeröffnungen  des ÖPNV  Ufer- und Böschungsbefestigungen -mit aufgeweiteten Fugen  Untergeordnete Bahnsteige -mit Sickeröffnungen Verkehrsflächen Wirtschaftswege (Land- und Forst- -mit aufgeweiteten Fugen wirtschaft)  Notfahrbereiche (z. B. Feuerwehr)  Wohnumfeld Bewegungs- und Platzflächen, -mit Sickeröffnungen Grundstückszufahrten, -mit aufgeweiteten Fugen Gartenanlagen  Rad- und Gehwege  Versickerungsfähige Bauweisen mit Betonpflastersystemen DIPL.-ING. DIETMAR ULONSKA, BONN  Nicht jeder Untergrund eignet sich für eine Versickerung. Dichtgelagerte lehmige Böden z. B., können das  Wasser nicht schnell genug in den Untergrund ableiten. Es besteht die Gefahr eines Rückstaus. Auf derarti- gen Böden können versickerungsfähige Pflasterbauweisen nur bei Anordnung einer Planumsentwässerung  realisiert werden. Es entfällt dann zwar der Vorteil der Grundwasserneubildung, aber zur Reduzierung von  Abflussspitzen bei Starkregenereignissen sind derartige Sonderbauweisen dennoch gut geeignet, haben  somit immer noch einen wichtigen ökologischen Positiveffekt.  Merksatz: Zum Schutz von Boden und  Grundwasser darf die Versi- ckerung nur vorgenommen  werden außerhalb von Wasser- schutzgebieten,  • bis zu einer Verkehrsbe- lastung nach Bauklasse V  gemäß den RStO,  • bei einem Grundwasserab- stand von mindestens 2 m  und  • bei einem Verzicht auf den  Einsatz von Taumitteln im    Winterdienst.  Alle mit   gekennzeichneten Pflaster können natürlich auch als „normales“ Pflaster für Hofeinfahrten, Terrassen, Gehwege oder Gartenwege benutzt werden. Hierfür ist lediglich eine Verfugung mit Sand nötig.  Oberbau Drain-Pflaster  Splitt 2-5 mm oder 5-8 mm  Filterstabiles Schottergemisch mit einer Wasserdurchlässigkeit von  mindestens 5,4x10–5 (in m/s). Die Bemessung der Tragschicht richtet sich   jeweils nach der Verkehrsbelastung und der Beschaffenheit des Unter-  grundes.  Gewachsener Boden  BETONWERKSTEIN- PFLASTER